13.11.2024
Die Entwicklung eines vernetzten und integrierten Verkehrssystems über die europäischen Regionen hinweg ist ein zentrales Ziel Europas und seiner Mitgliedsstaaten. Projekte wie ‚Cross for ITS‘ (X4ITS) leisten dazu einen entscheidenden Beitrag, indem sie nachhaltige und intelligente Mobilitätslösungen fördern, die grenzüberschreitend Umweltfreundlichkeit und Effizienz vorantreiben. Für diese innovative Ausrichtung wurde X4ITS kürzlich als ‚Danube Strategy Flagship Project‘ ausgezeichnet.
Das „Danube Strategy Flagship“-Zertifikat wird an Projekte vergeben, die die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) umsetzen, eine klare makroregionale Dimension aufweisen und einen multilateralen Governance-Ansatz verfolgen. In dem Bereich „Mobilität Schiene-Straße-Luft“ erhalten Projekte dieses Zertifikat, wenn sie wesentlich zur Schaffung eines multimodalen, grenzüberschreitenden Mobilitätsnetzwerkes beitragen und die EU-Ziele für ein umweltfreundliches, kohlenstoffarmes Europa unterstützen.
‚Danube Strategy Flagship‘-Projekte stützen sich im Ansatz auf die Zusammenarbeit zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern entlang der Donau und stärken die infrastrukturelle und verkehrliche Vernetzung der Region im Einklang mit dem Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V).
Das Projekt Cross for ITS (X4ITS) fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich intelligenter Verkehrssysteme (ITS) in Mittel- und Osteuropa. X4ITS verbindet öffentliche Verwaltungen, Städte, Infrastrukturbetreibende und Verkehrsinformationsanbietende aus Österreich, der Tschechischen Republik, Kroatien, Ungarn, Rumänien und Slowenien. Das gemeinsame Ziel ist die Implementierung harmonisierter ITS-Anwendungen auf dem überregionalen Transportnetz sowie C-ITS-Anwendungsfälle in städtischen Gebieten. Das Projekt baut dabei auf bisherige Erfolgen auf und erschließt neue Handlungsfelder zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Verkehrs.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Optimierung der Datenerfassung und des Datenzugangs, einschließlich der Anbindung an nationale Zugangspunkte. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dafür, ist der grenzüberschreitende Informationsaustausch. Die X4ITS-Partner:innen stellen Daten entlang des gesamten Korridors zur Verfügung, um qualitativ hochwertige Informationen für die Endnutzer:innen zu gewährleisten.
Darüber hinaus wird eine harmonisierte Methode zur Wirkungsbewertung entwickelt, um die positiven Auswirkungen von X4ITS auf Umwelt und Sicherheit messbar zu machen. X4ITS leistet somit einen Beitrag zur EU-Strategie für nachhaltige Mobilität in den Bereichen Dekarbonisierung, Digitalisierung, Vision Zero und Unfallreduzierung.
Das Projekt X4ITS fördert Mobilität und Datenaustausch in der Donau-Region und stärkt zugleich durch enge Zusammenarbeit mit anderen Korridor-Projekten die Entwicklung einer gemeinsamen Vision für ein vernetztes Europa.
Bei den NAPCORE Mobility Data Days in Turin im November unterzeichneten MATIS (sustainable and smart mobility for mediterranean atlantic arc) und X4ITS eine gemeinsame „Joint Declaration of Cooperation“. Die Partnerschaft ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Förderung der Korridor-übergreifenden Koordination im europäischen ITS-Netzwerk.
Aktuelle Informationen zu X4ITS finden Sie auf der Projekt-Website oder über den X4ITS-LinkedIn-Kanal.
Makroregionale Dimension |
„Makroregional“ bezeichnet einen Ansatz, bei dem über mehrere Länder oder größere geografische Gebiete hinweg gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird. Das Ziel ist es, überregionale Herausforderungen zu bewältigen, die einzelne Länder alleine nicht so effektiv angehen könnten. In Europa gibt es makroregionale Strategien, wie die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR), bei denen Länder z.B. entlang der Donau zusammenarbeiten, um Themen wie Umweltschutz, Verkehr oder Wirtschaftsentwicklung in der gesamten, grenzübergreifenden Region zu fördern.
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Multilaterale Governance |
Ein "multilateraler Governance-Ansatz" bedeutet, dass mehrere Länder oder Organisationen gemeinsam Entscheidungen treffen und Projekte steuern. „Multilateral“ heißt, dass mehrere Parteien beteiligt sind, und „Governance“ bezieht sich auf das Steuern und Verwalten. Im Gegensatz zu einer einseitigen oder nationalen Herangehensweise setzen sich hier verschiedene Länder oder Akteure zusammen, um Probleme anzugehen, Ziele zu definieren und Maßnahmen zu beschließen. Der Vorteil ist, dass Lösungen so oft besser auf die Bedürfnisse aller Beteiligten abgestimmt sind und eine größere Wirkung in mehreren Ländern entfalten können. |