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Fahrassistenzsysteme im Test

17.08.2022

Am 9. August fanden auf der Teststrecke von Digitrans in St. Valentin Tests mit Proband:innen zur Anwendung von Fahrassistenzsystemen statt. Ziel war es, herauszufinden, wie versiert und sicher diese Systeme tatsächlich eingesetzt werden.

Fahrassistenzsysteme können maßgeblich zur Verkehrssicherheit beitragen. Um dieses Potenzial auch ausschöpfen zu können, müssen die Funktionen und Grenzen der Systeme den Fahrenden bekannt sein. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Verkehrssicherheit und automatisierte Mobilität M7174“ wurden von AustriaTech in Kooperation mit der Technischen Universität Graz und dem Forschungsinstitut Factum praktische Tests durchgeführt. Das Projekt, das von AustriaTech im Auftrag des im Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) eingerichteten Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds (VSF) erfolgt, umfasst die Umsetzung der Maßnahme 7.1 und 7.4 aus dem Aktionspaket Automatisierte Mobilität 2019-2022 des BMK.

Die drei Testszenarien

Auf der Teststrecke von Digitrans in St. Valentin testeten 20 Proband:innen die Verständlichkeit, Bedienung und Anwendung der Systeme im Rahmen von verschiedenen Fahrversuchen und mit unterschiedlichen Fahrzeugmodellen. Ziel war es, die Anforderungen an die Mensch-Maschine-Interaktion (HMI) aus Sicht der Nutzenden im Kontext der Verkehrssicherheit zu erforschen. Bei allen Fahrversuchen stand die menschliche Anwendung und das Verständnis der Fahrassistenzsysteme im Mittelpunkt.

Insgesamt wurden drei Testszenarien durchgeführt: Testszenarien zu Längsführung, Testszenarien zur Querführung und Testszenarien zu Navigationssystemen allgemein. Bevor es jedoch auf die Teststrecke ging, erhielten alle Proband:innen eine ausführliche Einweisung und konnten sich vorab mit den Fahrzeugen vertraut machen. Bei den Fahrversuchen zur Längsführungsassistenz wurde der Umgang mit dem „Adaptive Cruise Control“ und dem „Intelligent Speed Assistant“ untersucht. Hierzu gehört eine Stop & Go Stausimulation, ein Cut-In Test sowie ein Cut-Out Test – also Spurwechselmanöver – jeweils unter der Verwendung der automatischen Distanzregelung. Die Fahrversuche zur Querführungsassistenz beinhalteten die Untersuchung der Nutzung des „Notfall-Spurhalteassistenten“ und des „Lane Centering Assist“. Beide Szenarien wurden beim Durchfahren einer Kurve getestet. Darüber hinaus wurden auch Testfahrten zur Verständlichkeit und Nutzung von unterschiedlichen Human-Machine-Interfaces (klassisch und mit Head-Up-Display) unter Verwendung von Navigationssystemen durchgeführt.

„Die Tests haben gezeigt, dass unterschiedliche Herausforderungen im Umgang mit den Systemen bestehen. Die Interaktion mit den Systemen ist nicht immer verständlich und fallweise verleitet das Bedienen der Systeme auch dazu, während der Fahrt vermehrt statt auf die Straße auf die Displays zu blicken,“ gibt Dr. Aggelos Soteropoulos, Projektleiter des Projekts bei AustriaTech, seinen ersten Eindruck wieder. Die Erkenntnisse werden in den nächsten Monaten ausgewertet sowie im Zuge des Projektberichts veröffentlicht und sollen in Zukunft in Ausbildungs-, Informations- und Vermittlungskonzepten berücksichtigen werden. Denn letztlich geht es darum, dass Fahrassistenzsysteme nicht nur in Fahrzeugen vorhanden sind, sondern auch (richtig) genutzt werden, um deren Potenzial für die Verkehrssicherheit ausschöpfen zu können. Die Durchführung solcher Tests liefert wichtige Grundlagen, auf welche Aspekte in diesem Zusammenhang in Ausbildungs-, Informations- und Vermittlungskonzepte vor dem Hintergrund der zunehmenden Automatisierung im Straßenverkehr ein besonderer Fokus gelegt werden soll und muss.

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