22.11.2021
Das EU-Projekt ICT4CART beschäftigte sich mehr als drei Jahre damit, wie vernetzte und automatisierte Fahrzeuge mittels technologischer Fortschritte besser in das Mobilitätssystem integriert werden können. Im Rahmen der ITS World Conference 2021 in Hamburg wurden die Ergebnisse beim ICT4CART Abschlussevent präsentiert.
Am 15. Oktober 2021 veranstaltete das Konsortium des EU-finanzierten Projekts ICT4CART seine Abschlussveranstaltung auf dem ITS World Congress in Hamburg. 21 Partner aus neun europäischen Ländern haben sich zusammengeschlossen, um eine nachhaltige Zukunft für vernetzte und automatisierte Fahrzeuge zu schaffen, indem sie technologische Fortschritte aus der Telekommunikations-, Automobil- und IT-Industrie anpassen und verbessern. Während der Veranstaltung präsentierte das Konsortium seine Ergebnisse und stellte die Aktivitäten an den vier Pilotstandorten in Österreich, Deutschland, Italien und an der italienisch-österreichischen Grenze vor. Damit wurde gezeigt, wie die Lösungen das tägliche Leben der EU-Bürger:innen verbessern und gleichzeitig neue Marktchancen für große Unternehmen und KMUs schaffen werden.
Ziel des ICT4CART-Projekts war es, eine vielseitige ICT-Infrastruktur zu entwickeln, zu implementieren und zu testen, wie ein Übergang zu einem höheren Automatisierungsgrad (bis zu L4) unter realen Bedingungen ermöglicht wird. Die ICT4CART-Technologie geht dabei auf bestehende Lücken ein und arbeitet mit spezifischen ICT-Schlüsselelementen, nämlich hybride Konnektivität, Datenmanagement, Cybersicherheit, Datenschutz und genaue Lokalisierung. Auch aus EU-Sicht wurden so die Vorteile selbstfahrender Autos, die Fortschritte bei der Forschung im Bereich des automatisierten Fahrens und die Bedeutung, die der automatisierte Straßenverkehr und die kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität (CCAM) besitzt, sichtbar gemacht. Ebenfalls konnten Erfolge in Bezug auf Leistung und Zuverlässigkeit, wie z.B. die erfolgreichen Tests der hybriden Kommunikation in den deutschen, italienischen und österreichischen Testgebieten im Rahmen der Projektaktivitäten erzielt werden. Im Bereich der Daten- und IT-Dienste wurden u.a. die Implementierung von Datenaustauschkomponenten und Managementdiensten sowie die Implementierung von Diensten in verschiedenen Anwendungsfällen wie Parkdienste, Flottenmanagementdienste oder Anpassung des Automatisierungsgrads in Fahrzeugen vorgestellt.
Besonders interessant war die Präsentation der Ergebnisse von den verschiedenen Pilotstandorten: So wurde z.B. auf dem deutschen Testgelände in Ulm mittels der Verwendung eines virtuellen Spiegels, der Verkehr in der Umgebung in städtischen Arealen sichtbar gemacht. Letzteres macht dank des Umgebungsmodells der entwickelten Infrastruktur verdeckte Verkehrsteilnehmer:innen für das vernetzte automatisierte Fahrzeug "sichtbar". Ergänzend dazu wurden im italienischen Pilotprojekt mehrere Anwendungsfälle untersucht, wie z.B. die Erkennung von Falschparkern, das Zusammenführen von Fahrspuren oder Mautstellen und Warteschlangen. Mit den Tests, die sowohl auf der Autobahn (A22 in Trient) als auch im städtischen Umfeld (Stadt Verona) durchgeführt wurden, deckte die italienische Pilotanlage ein sehr breites Spektrum von Fällen ab, um CAD noch weiter zu verbessern. Die vollständige hybride WiFi-basierte ITS-G5-Abdeckung auf den italienischen und österreichischen Testgeländen wird auch nach Projektende bestehen bleiben. Dies bringt der Region dauerhafte Vorteile und rüstet sie für eine Zukunft mit automatisierten und vernetzten Fahren. Die Tests haben aber auch gezeigt, dass die Dateninhalte der Verkehrsmanagementzentralen weiterentwickelt werden müssen, um künftige höhere Automatisierungsgrade zu unterstützen.
Weitere Informationen finden Sie hier.