20.11.2018
Automatisierte Mobilität rückt immer näher an die tägliche Realität unseres Mobilitätssystems heran. Mit dem "Aktionspaket Automatisierte Mobilität" soll dieser Prozess in geregelten Bahnen verlaufen, indem klare Handlungsfelder definiert werden. Mit zahlreichen konkreten Maßnahmen wird dabei der Erfahrungsautausch zwischen allen beteiligten Stakeholdern und die Forcierung geregelter Rahmenbedingungen vorangetrieben.
In Ihrer Rolle als strategischer Partner des BMVIT für die Gestaltung und Begleitung von Innovationsprozessen, ist AustriaTech mit zahlreichen Maßnahmen des "Aktionspaket Automatisierte Mobilität" betraut, welche die Themenbereiche Forschungs- und Innovationsförderung umfassen und im Kontext Europäischer Forschungs-Förderprojekte angesiedelt sind. Neben den Kompetenzen der bei AustriaTech angesiedelten Kontaktstelle Automatisierte Mobilität spielen dabei auch Erfahrungen aus EU-Projekten wie INFRAMIX oder C-ROADS eine tragende Rolle. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung aller Maßnahmen mit AustriaTech-Beteiligung.
Weiterführende Informationen zur Beteiligung der Kontaktstelle Automatisierte Mobilität finden Sie hier.
Wissenstransfer und Erfahrungen für die breite Öffentlichkeit innerhalb und außerhalb von Tests und bereits existierenden Pilotprojekten ermöglichen. Aktuelle Erkenntnisse und Ergebnisse geförderter Projekte veröffentlichen, verkehrspolitische Zielsetzungen und Rahmenbedingungen klar kommunizieren, erkennbare Trends offen diskutieren, regelmäßigen Überblick über den Status quo in Österreich. Kommuniziert werden soll möglichst breitenwirksam über unterschiedliche Formate (Veranstaltungen der Projekte, Testumgebungen, Websites, Infothek, andere Medienformate).
Maßnahme 1.2
Einrichten eines Forums „Automatisierte Mobilität“ zum regelmäßigen Austausch und Wissenstransfer. Regelmäßige Veranstaltungen sollen den Rahmen schaffen, um aktuelle Forschungsprojekte sowie deren Erkenntnisse zu präsentieren, Entwicklungen und Herausforderungen seitens der Industrie aufzuzeigen sowie die Diskussionen mit Stakeholdern über die Technologiecommunity hinaus zu ermöglichen. Dabei geht es auch um das Lernen der unterschiedlichen Verkehrsträger Straße und Schiene sowie Luftfahrt voneinander.
Maßnahme 1.3
Regelmäßige Umfragen zu Akzeptanz und Wissensstand sowie Erwartungshaltungen im Zusammenhang mit Fahrassistenzsystemen und neuen Fahrzeugtechnologien, um daraus Erkenntnisse für weitere Maßnahmen ableiten zu können. Begleitende Analysen und Befragungen sowohl im Vorfeld als auch während Pilotvorhaben und Tests, wie beispielsweise vergleichende Nutzerinnen- und Nutzer-Befragungen oder Sentiment Mappings.
Maßnahme 1.4
Regelmäßige Erhebung und Darstellung aktueller Aktivitäten in Form eines Monitoringberichts.
Maßnahme 1.5
Erarbeitung eines für Konsumentinnen und Konsumenten und die breite Öffentlichkeit verständlichen Kataloges zugelassener Fahrzeugfunktionalitäten und Anwendungsmöglichkeiten im Verkehrssystem.
Maßnahme 2.1
Novellierung der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen (AutomatFahrVerordnung, StVO, KFG) und Aktualisierung des Code of Practice, um auch künftig das Testen auf heimischen Straßen sicher zu ermöglichen. Dazu zählt insbesondere:
Maßnahme 3.2
Aufbauend auf laufenden nationalen und internationalen Projekten (z.B. INFRAMIX, InterAct) Analyse der Auswirkungen eines zunehmenden Mischverkehrs im Mobilitätssystem (kurz- und mittelfristig) sowie Definition notwendiger Mechanismen im Umgang mit dem zunehmenden Grad an Komplexität (Steuerung, Planung, Einschränkungen). Dazu gehört auch die Analyse und Evaluierung von Ausfallszenarien für automatisierte und vernetze Fahrzeuge am hochrangigen Straßennetz unter Berücksichtigung unterschiedlicher Kommunikationstechnologien sowie Mischformen.
Maßnahme 3.3
Modelle für eine gemeinsame und transparente Datenbereitstellung, Datennutzung und den Datenaustausch. Einheitliche Datenerhebung aus nationalen Tests und Projekten und jährliche Berichte (z.B. Incidents, Disengagements) des BMVIT. Definition und Abgrenzung entsprechender Datenebenen und Kategorien um Anwendungen und Tests vergleichbar zu machen. Zugänglichmachen von verfügbaren Daten für Forschungs- und Planungszwecke unter Einhaltung von Datenschutz und Privacy Vorgaben.
Maßnahme 4.1
Projektbegleitende Themensteuerung zur Förderung von Kooperation und Wissenstransfer zwischen heimischen und internationalen Vorzeigeprojekten (Testumgebungen, Leitprojekte, kooperative Projekte) unterstützen und grenzüberschreitenden Wissenstransfer ermöglichen und Qualität durch begleitende Vernetzungsveranstaltungen sichern.
Maßnahme 4.3
Informeller Dialog „Stadt-Automatisiert“ im D-A-CH Raum mit Fokus auf Mobilitätsszenarien, Planungsaspekte und Wissensaustausch zwischen unterschiedlichen Stakeholdergruppen mit dem Ziel der Vorbereitung und Begleitung von formalen Prozessen und städtischen Initiativen zur automatisierten Mobilität. Erarbeitung von Positionen, Guidelines und Kommunikationsstrategien im Kontext städtischer Anwendungen und Aufgaben.
Maßnahme 4.4
Rechtliche und organisatorische Grundlagen zur Erprobung neuer Interventionsmechanismen und zur Durchführung kooperativer Innovations- und Beschaffungsvorhaben erarbeiten. Um integrierte Test-, Validierungs- und Erprobungsansätze breiter und umfassender zu verankern, und Nutzererfahrungen mit entsprechenden Betreiber- und Geschäftsmodellen in Einklang zu bringen, sollen, aufbauend auf bestehenden Strukturen, die rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten dafür erarbeitet werden. Es ist zu untersuchen, wie derzeitige FTI Instrumente (Innovationslabore, Leitprojekte, Testumgebungen) mit neuen Beschaffungsinstrumenten (Innovationspartnerschaften und andere Instrumente der innovationsfördernden öffentliche Beschaffung (IÖB), etc.) so wie künftigen europäischen Finanzierungsperspektiven (CEF, EIB) bestmöglich in Form von PPPs unterstützt werden können.
Maßnahme 4.5
Internationale Vertretung Österreichs in europäischen und internationalen Netzwerken. Positionierung Österreichs stärken und nationale Interessen einbringen. Vernetzung zwischen Straßenbetreibern und Wissenstransfer im internationalen Umfeld sowie mit Fahrzeugherstellern unterstützen. Zentrale österreichische Positionen werden abgestimmt und im Dialog erarbeitet.
Maßnahme 5.3
Weiterentwicklung der nationalen Roadmap zu FTI-Prioritäten und Schwerpunkten basierend auf internationalen Innovations-Roadmaps und Prozessen (z.B. ERTRAC, STRIA in Anlehnung an die 2015/2016 erfolgten nationalen Prozesse über ECSEL Austria und A3PS).
Maßnahme 5.4
Grenzüberschreitendes Entwickeln und Testen automatisierter Systeme ermöglichen und Beteiligung an europäischen und internationalen Initiativen forcieren.
Spezifische bilaterale und multilaterale Kooperationen mit Nachbarländern (z.B. mit Ungarn und Slowenien) werden verstärkt und mit konkreten Aktionen belebt (z.B. gemeinsame Ausschreibungen). Weitere Vereinbarungen mit Nachbarländern werden aktiv vorangetrieben um heimische Vorzeige- und Referenzprojekte und Kompetenzen bestmöglich zu bewerben. Unterstützung der Beteiligung österreichischer Akteure in europäischen und außereuropäischen Projekten und Netzwerken.
Maßnahme 5.5
Österreichische Akteure vernetzen und Kompetenzen bündeln durch programmbegleitende Vernetzungsmaßnahmen. Die Definition von Schnittstellen und Abstimmungsmechanismen sowie Maßnahmen zur Vernetzung zwischen allen Akteuren soll den weiteren technologischen Wissensaufbau ermöglichen und das Bündeln von Kompetenzen erlauben. Dadurch soll auch der Wissenstransfer zu neuen Akteuren – wie der Start-up-Szene – ermöglicht werden. Schnittstelle ist hierbei die AustriaTech, welche die Vernetzung sicherstellt und die öffentliche Hand über aktuelle Entwicklungen informiert bzw. einbindet. Die Evaluierung der Forschungsergebnisse nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein.
Maßnahme 5.6
Einrichtung eines programmübergreifenden FTI-Beirats zu automatisierter Mobilität. Mit der Einrichtung eines programmübergreifenden FTI-Beirats soll eine Plattform mit internationalen Experten geschaffen werden, die aufgrund ihrer wissenschaftlich-technischen Expertise aus dem internationalen Kontext die geförderten Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Österreich begleiten und Empfehlungen definieren.
Maßnahme 6.4
Bedarfserhebung der Anforderungen von potenziell vernetzten, automatisierten Fahrzeugfunktionalitäten an die digitale Infrastruktur insbesondere C-ITS Day 1, Day 1.5 und Day 2 Services. Definition und Erarbeitung eines Anforderungskatalogs und der entsprechenden Rahmenbedingungen für Infrastrukturbetreiber (hochrangiges und niederrangiges/städtisches Netz)
Maßnahme 6.5
Weiterentwicklung der C-ITS Services zur Unterstützung und Integration von CCAD (neue Sende- und Ausgabeformate) in höherrangige- und städtische Straßenverkehrsinfrastrukturen und Definition notwendiger Rahmenbedingungen zur Qualitätssicherung
Maßnahme 7.4
Begleitstudien/Monitoring mit dem Fokus Mensch-Maschine-Interaktion und Verkehrssicherheit zu Leitprojekten und Testumgebungen im Bereich automatisierte Mobilität. Damit soll ein breiter Systemnutzen zum besseren Verständnis von Mensch-Maschine-Interaktionen gewährleistet werden.