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Leitstelle für Elektromobilität bei AustriaTech angesiedelt

12.12.2022

Mit der Präsentation des Sofortprogramms „Erneuerbare Energie in der Mobilität“ stellte Ministerin Gewessler auch die neu geschaffene Leitstelle für Elektromobilität in Österreich (OLÉ) vor. Philipp Wieser, Teamleiter bei AustriaTech, verrät mehr zu den Aufgaben und Plänen der Leitstelle.

Gestern wurde die Leitstelle gelauncht – was kann die E-Mobilitäts-Community in Österreich nun erwarten?

P. Wieser: Ich freue mich sehr, dass AustriaTech diese Aufgabe übertragen wurde. Ich bin davon überzeigt, dass damit das Potenzial, das in einer harmonisierten Umsetzung im Bereich E-Mobilität liegt, noch rascher und effizienter gehoben werden kann. Und das ist gerade in dieser Phase des Hochlaufs immens wichtig, denn es gibt bereits viele Initiativen und Aktivitäten. Das, was es jetzt braucht, ist ein guter Austausch und eine koordinierte Vorgehensweise beim Umsetzen aller Maßnahmen. Und genau hier setzen wir als Leitstelle an. Das Vernetzen der Community ist also eine zentrale Säule unserer Tätigkeiten.

Als Verantwortlicher für die Leitstelle: Was sind die ersten Aktivitäten, die Sie setzen werden?

Zu Beginn des Hochlaufs wurde auf die E-Fahrzeuge fokussiert – also je mehr Fahrzeuge ohne fossilen Antrieb am Markt waren, desto besser. Wir wissen nun aber, dass das eigentliche Backbone für eine erfolgreiche Mobilitätswende die Ladeinfrastruktur und die Vernetzung mit weiteren Mobilitätsformen ist. Und genau hier setzt die Leitstelle an: Einige Regionen in Österreich sind teilweise noch unterversorgt. Wir beraten Kommunen, wie sie hier vorgehen und ihre konkrete Herausforderungen am besten bewältigen können. Neben einem abgestimmten Ausbau wollen wir vor allem sicherstellen, dass der Zugang zu Ladeinfrastruktur für alle fair und nutzer:innenfreundlich ist. Dies betrifft Themen wie Bezahlmethoden, Preistransparenz oder noch notwendige rechtliche Anpassungen für eine vereinfachte Installation von privater Ladeinfrastruktur. Aber das sind nur einige von vielen Aufgaben, denen wir uns stellen werden.

Gibt es auch internationale Anknüpfungspunkte?

Auf jeden Fall! Wir sehen, dass es in Europa immer mehr Stellen gibt, die sich mit dem Thema E-Mobilität und deren Hochlauf ganz gezielt beschäftigen. Ein Erfahrungsaustausch ist dann besonders hilfreich, wenn Länder vor ähnlichen Herausforderungen stehen oder sich in einer ähnlichen Phase des Hochlaufs befinden. Dies trifft unter anderen auch auf Deutschland und Österreich zu. Hier sind wir bereits in enger Abstimmung mit unserem Nachbarland, da allein der koordinierte grenzüberschreitende Ausbau der Ladeinfrastruktur ein besonders wichtiger Aspekt ist. Auf lange Sicht kann die Mobilitätswende nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn europaweit Maßnahmen abgestimmt und umgesetzt werden. Wir freuen uns, mit Österreichs Leitstelle für Elektromobilität hier mitzuwirken.

Vielen Dank für das Interview.

Philipp Wieser

leitet das Team Dekarbonisierung & Fahrzeugtechnologien bei AustriaTech und war seit der Geburtsstunde der Leitstelle für Elektromobilität in deren inhaltliche Gestaltung involviert. Durch sein Studium am Technikum Wien der "Integrativen Stadtentwicklung" weiß er um den Stellenwert einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur, um E-Mobilität nachhaltig und gesellschaftlich akzeptiert in unser Mobilitätssystem einzubetten.