12.07.2023
Am 12. Mai 2023 trafen sich rund 40 Stakeholder der drei österreichischen SHOW Pilot-Sites in Pörtschach am Wörthersee, um ihre Einschätzungen und fachliche Expertise zu verschiedenen Szenarien automatisierter Mobilitätslösungen auszutauschen.
Das EU-Projekt SHOW zählt zu den größten und umfassendsten Initiativen zur automatisierten Mobilität im städtischen Umfeld. Im Projekt sind 70 Partner aus 13 europäischen Ländern involviert und es finden Pilotbetriebe in 20 Städten statt.
Um die Wirkungen der getesteten Lösungen zu evaluieren, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Neben der Erhebung von Daten im laufenden Betrieb erfolgen kontinuierliche Nutzer:innenbefragungen. Ein weiteres Element der Evaluierung sind Stakeholder-Workshops, zu denen Personen aus dem Umfeld der Pilot-Sites eingeladen werden. Am 12. Mai 2023 fanden sich Fahrzeugnutzer:innen, Vertreter:innen aus öffentliche Interessengruppen und Verbände, Entscheidungsträger:innen und Behörden, Betreiber:innen, Anbieter:innen von Mobilitätsdienstleistungen sowie Industrie und Wirtschaft beim Workshop für die österreichischen Pilot-Sites ein. Beim Workshopwurde der MAMCA-Ansatz (Multi Actor Multi Criteria Analysis) verfolgt. Diese Bewertungsmethode konzentriert sich speziell auf die Einbeziehung der verschiedenen Akteur:innen. Der Ansatz wurde gewählt, da es die gleichzeitige Bewertung von alternativen Maßnahmen zulässt und damit schnellere und bessere Entscheidungen zulässt.
In Kleingruppen wurden vier verschiedene Szenarien automatisierter Mobilitätslösungen diskutiert:
Die Teilnehmer:innen bewerteten basierend auf ihren Einschätzungen und ihrer fachlichen Expertise die erwarteten negativen und positiven Wirkungen auf Verkehrssicherheit, Verkehrseffizienz, Energieffizienz, Umweltauswirkungen, sozioökonomische Auswirkungen, Beschäftigung, soziale Gerechtigkeit und Nutzer:innenakzeptanz.
Die Bewertungen wurden von den Kleingruppen in ein Online-Tool eingetragen und die Ergebnisse anschließend allen Teilnehmer:innen präsentiert. Insbesondere wurden die Unterschiede in den Bewertungen der verschiedenen Stakeholdergruppen diskutiert. Dominik Schallauer, Koordinator der österreichischen Mega Site im SHOW Projekt, erklärt: "Der Workshop hat gezeigt, dass es bei einzelnen Kriterien durchaus konträre Sichtweisen zwischen den verschiedenen Stakeholdergruppen gibt. Insgesamt wurde jedoch allen vier Automatisierungsszenarien von allen Gruppen eine positive Wirkung zugesprochen."
Im Rahmen des Workshops wurden alle vier Szenarien unter der Annahme diskutiert, dass die automatisierten Lösungen bereits technisch ausgereift sind und reibungslos funktionieren, obwohl dies in der Realität noch nicht der Fall ist. Daher ist es von großer Bedeutung, aus den Erfahrungen der Pilotbetriebe im Projekt zu lernen und zu erkennen, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss, um diesen Idealzustand zu erreichen und die von den Stakeholdern erwarteten positiven Wirkungen tatsächlich umzusetzen.
Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://show-project.eu/