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Supertester:innen erleben automatisiertes Fahren

Tag 2 in Pörtschach

22.08.2023

AustriaTech erprobt mit den Supertester:innen im Rahmen des EU-Projekts SHOW das automatisierte Fahren in Österreich. Ab 30. Juni 2023 können Interessierte an drei Testtagen an den Pilotstandorten in Graz, Pörtschach und Koppl die Mobilität der Zukunft in automatisierten Shuttles hautnah erleben.

Das Forschungsprojekt SHOW ist die bisher größte und ganzheitlichste Initiative, in der vernetzte, elektrifizierte und automatisierte Mobilität weltweit unter realen Bedingungen getestet wird. An 20 Standorten in ganz Europa werden automatisierte Fahrzeuge in den regulären Verkehr integriert.

Tag 2 – mit dem automatisierten Shuttle durch Pörtschach

Der zweite Testtag am 28.07. führte die Supertester:innen nach Pörtschach am Wörthersee. Nach der Einführung im see:PORT, einem Innovations-, Denk-, Arbeits- und Co-Creation Raum am Wörthersee, machten sich die Teilnehmer:innen auf den Weg Richtung Einstiegshaltestelle des Shuttles am Bahnhof.
Das eingesetzte Shuttle bietet Platz für acht Personen und ist mit umfassender Sensorik ausgestattet; einem laserbasiertem System zur Navigation im dreidimensionalen Raum (LIDAR -„Light Detection and Ranging“), Positionierung mittels Satelliten und zusätzlich Odometrie an allen Antriebsrädern sowie einer aus verschiedenen Sensoren bestehenden inertiale Messeinheiten (IMU – „Inertial Measurement Unit“) zur präzisen Navigation des Fahrzeugs.

Reibungslose Fahrt in belebter Umgebung

Die Supertester:innen absolvierten auch diesmal wieder zwei Fahrten mit dem Shuttle. Die Route führte sie vom Bahnhof Pörtschach über das Gemeindeamt zum Parkhotel und über die Wahlißwiese/Seeblick direkt am Ufer des Wörthersees zurück zur Ausgangshaltestelle. Sonnenschein und hohe Temperaturen zogen zahlreiche Touristen und Einheimische zum See, wodurch sich das Shuttle nahe an parkenden Autos und Spaziergänger:innen bewegen musste. Diese schwierigen Fahrsituationen auf engen Straßen meisterte das automatisierte Fahrzeug souverän. Die Fahrt wurde von den Teilnehmenden als flüssig und dem menschlichen Fahrverhalten sehr ähnlich beschrieben.
Verbesserungsmöglichkeiten sahen die befragten Tester:innen bei den abrupten Bremsvorgängen. Im Mischverkehr mit anderen Verkehrsteilnehmenden fiel auf, dass das Shuttle Kreuzungssituationen zwar eher langsamer bewältigte, insgesamt wurde die Fahrgeschwindigkeit aber als angemessen wahrgenommen.


Challenges bieten „Blick über den Tellerrand“

Wie bereits am ersten Testtag wurden den Supertester:innen Challenges zugeteilt, die Herausforderungen im automatisierten Fahrbetrieb simulieren sollen - immer unter der Annahme, dass sich kein:e Sicherheitsfahrer:in im Fahrzeug befindet.
Mit den Simulationsfahrten können die Supertester:innen dazu beitragen, die Bedingungen im automatisierte Shuttle für alle Nutzer:innengruppen zu verbessern. Aus den Erfahrungen bei den Challenges sollten die Teilnehmer:innen ihre Bedürfnisse und Erwartungen in der jeweiligen Situation identifizieren, die im anschließenden Workshop im see:PORT festgehalten und diskutiert wurden.
Exemplarisch hier einige Szenarien, die in den Challenges bei der zweiten Testfahrt simuliert wurden:

  • Ein Konflikt zwischen Mitfahrer:innen eskaliert
  • Mitfahrt mit eingeschränkten Sehvermögen (simuliert durch eine spezielle Brille)
  • Mitfahrt mit Geheinschränkungen (simuliert durch einen Rollstuhl)
Das Fazit der Supertester:innen

Beim abschließenden Workshop bewerteten die Tester:innen das Fahrerlebnis als äußerst positiv. Auch die Barrierefreiheit des Shuttles wurde im Feedback hervorgehoben. Gleichzeitig besteht bei den Supertester:innen der Wunsch nach mehr Echtzeit-Informationen über Fahrzeug- und Ausweichrouten, die über einen zentralen Informationsbildschirm am Abfahrtsort einsehbar sind. Auch die Integration des Fahrplans sowie die Anzeige verfügbarer Sitzplätze in einer App waren wertvolle Anregungen.


Das Feedback zu den Challenges, in denen situative Herausforderungen und spezielle Nutzer:innenanforderungen simuliert wurden, gab außerdem Anhaltspunkte für die weitere Optimierung des automatisierten Shuttlebetriebs. Im Falle von Notsituationen und Unfällen etwa, sollte ein Erste-Hilfe-Kasten und eine Verbindung zur Notrufzentrale jederzeit leicht zugänglich sein. Auch Potenziale für ein verbessertes Fahrerlebnis für Menschen mit Einschränkungen wurden aufgezeigt:

  • Personen mit Sehbeeinträchtigungen benötigen beispielsweise weitere Hilfestellungen, um die Ausstiegshöhen an den jeweiligen Haltestellen einschätzen zu können.
  • Für Rollstuhlfahrer:innen sollte die Rampe leicht zu bedienen sein und ihre Neigung an die unterschiedlichen Ausstiegshöhen angepasst sein.
  • Auch bei den Fixierungsmöglichkeiten des Rollstuhls während der Fahrt sahen die Tester:innen Verbesserungsbedarf.

Auch der zweite Testtag in Pörtschach am Wörthersee brachte damit wertvolle Erkenntnisse für den regelbetrieb automatisierter Shuttle - Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und des Feedbacks der engagierten Supertester:innen.

 

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