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Wenn es schnell gehen muss – eCall macht die Straße sicherer

10.12.2018

Nach einem Verkehrsunfall können wenige Sekunden über den Ausgang einer schweren Verletzung entscheiden. Mit der von AustriaTech koordinierten eCall Implementierung kann die Zeit bis zur Verständigung der Rettungskräfte entscheidend verkürzt werden.

Opfer von Verkehrsunfällen weisen mitunter schwere Verletzungen auf, sind bewusstlos und deshalb nicht immer in der Lage die Rettungskräfte selbst zu verständigen. Die neu eingeführte eCall-Technik mindert das Risiko derartiger Szenarios spürbar. Denn die europaweit harmonisierte Technik sieht vor, dass Sensoren ähnlich derer des Airbags, automatisch einen Notruf auslösen und einen Mindestdatensatz mit Fahrtrichtung, Koordinaten und falls verfügbar Anzahl der Insassen an eine Leitzentrale schicken. Der Notruf kann auch manuell mittels Knopf auf der Konsole ausgelöst werden.

Konkrete Züge der verpflichtenden eCall Umsetzung wurden 2010 mit der IVS-Richtlinie der EU greifbar. Die Richtlinie soll sicherstellen, dass die Technik interoperabel und europaweit harmonisiert eingeführt wird. Denn nur wenn der Notruf, unabhängig von Herkunftsland des Fahrzeugs und der Insassen, in Österreich wie in Frankreich oder den Niederlanden gleichermaßen verarbeitet werden kann, ist auch von einer Verbesserung für die VerkehrsteilnehmerInnen auszugehen. „Daran beteiligt zu sein, aus Vorgaben, Schnittstellen, Gesetzen und technischen Spezifikationen ein Service für die Menschen zu machen, der die Sicherheit im Straßenverkehr massiv erhöht, ist eine tolle Sache“, resümiert Julia E. Düh, Senior Expertin bei AustrtiaTech, die Entwicklung der Umsetzung.

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und dem Bundesministerium für Inneres wurde ein zuverlässiges System implementiert. „Wir haben viele Szenarien detailliert getestet und dokumentiert“, erklärt Düh. „Dabei hat uns vor allem die effiziente Zusammenarbeit mit den nationalen Akteuren geholfen, da hier viele verschiedene Kompetenzen notwendig waren.“

Seit Anfang März 2018 ist die Ausstattung für neu typisierte Fahrzeuge (PKW, LKW < 3,5 t) verpflichtend. Neben der Implementierung auf Seiten der Automobilhersteller musste jedoch auch die Telekommunikations-Infrastruktur sowie die Einsatzzentralen für das eCall Service vorbereitet und ausgerüstet werden. AustriaTech setzte im Zuge dessen ein von der EU gefördertes Projekt zur fristgerechten Umsetzung auf. Düh, Projektleiterin von eCall.at sagt: „Vor dem Hintergrund der herausfordernden Ausgangslage mit knappem Zeitrahmen und vielen parallel verlaufenden Prozessen, können wir stolz auf das Erreichte sein. ECall wurde in Österreich fristgerecht mit 1. Oktober 2017 zur Verfügung gestellt, womit wir im europäischen Vergleich im Spitzenfeld liegen.“

„Ein Jahr nach der erfolgreichen Implementierung der eCall-Infrastruktur gibt es jetzt seitens der Europäischen Kommission und der Industrie Bemühungen das europaweite eCall-Service auf weitere NutzerInnengruppen auszuweiten. Dies betrifft vor allem Busse, LKW’s und Gefahrguttransporte. Die Anwendung bei motorisierten Zweirädern ist bereits in der Testphase.“, erklärt Düh. In der Weiterentwicklung werden auch Aspekte wie der Einsatz neuer Kommunikationstechnologien und das Nachrüsten von älteren Fahrzeugen einbezogen. Hierzu wird an den technischen Spezifikationen und europaweiten Vorgaben gearbeitet. Ziel ist eine möglichst große Gruppe von VerkehrsteilnehmerInnen an den Vorteilen des europäischen eCall-Service teilhaben zu lassen.

Durch eCall wird die Zahl der Verkehrstoten EU-weit voraussichtlich um 10% zurückgehen. AustriaTech wird die Entwicklung in den kommenden Jahren weiter verfolgen und unterstützen.

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