02.12.2024
Vom 5. bis 7. November 2024 trafen sich über 230 Expert:innen aus 33 Ländern zu den NAPCORE Mobility Data Days in Turin, um die Zukunft der europäischen Mobilitätsdatenlandschaft zu gestalten. Im Mittelpunkt standen die Fortführung des NAPCORE-Projekts und die zentrale Rolle von Mobilitätsdaten für Innovation und Nachhaltigkeit.
Im Rahmen der Mobility Data Days 2024 traf sich das NAPCORE Advisory Board, um strategische Themen und Herausforderungen zu diskutieren. An den Gesprächen in Turin nahmen neben den Mitgliedern des Advisory Board auch Vertreter:innen des Steering Committee sowie einige Arbeitsgruppenleiter:innen teil. Im Fokus des Austauschs stand die Einbindung von Stakeholdern in der zweiten Phase von NAPCORE – NAPCORE X.
Weitere Diskussionsschwerpunkte waren die Herausforderungen im Bereich der Cybersecurity - auch im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Richtlinie NIS 2 (Network and Information Security Directive 2) * -, die Rolle von künstlicher Intelligenz, sowie die Erarbeitung allgemeiner Geschäftsbedingungen für die Weiterverwendung von Mobilitätsdaten.
Die jüngsten Überarbeitungen zentraler EU-Regelungen wie der IVS-Richtlinie und ihrer delegierten Verordnungen oder der TEN-T Verordnung stellen Städte und Regionen vor neue Anforderungen in Bezug auf Digitalisierung und Datenbereitstellung. In der Session “Data Provision in Urban and Regional Areas – Regulatory Frameworks and Practical Implementations” diskutierten Vertreter:innen der Europäischen Kommission, POLIS, UITP sowie der Wiener Stadtwerke, was diese rechtlichen Rahmenbedingungen für Städte, Regionen und den öffentlichen Verkehr in der Praxis bedeuten.
Im Mittelpunkt standen vier zentrale Fragen:
Ein zentrales Ergebnis war die Erkenntnis, dass neue Kooperationsstrukturen zwischen Akteuren auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene geschaffen werden müssen. Diese Strukturen sollen die Bereitstellung von Daten auf den nationalen Zugangspunkten fördern und damit die Entwicklung vernetzter und nachhaltiger Mobilitätsdienste in Europa insgesamt vorantreiben.
Seit der Veröffentlichung des Metadatenstandards mobility DCAT-AP im April 2024 ist das Interesse stetig gewachsen. Dies spiegelte sich auch in der Besucherzahl der Session „Metadata in action: Update on mobility DCAT-AP“ wider. Nach einer kurzen Einführung lag der Fokus der Session auf der praktischen Anwendung, Erfahrungen aus ersten Implementierungen und der Klärung offener Fragen.
Zwei Praxisbeispiele zeigten, dass ein Umstieg vom bisherigen Metadatenstandard CMC (Coordinated Metadata Catalogue) auf mobility DCAT-AP mit wenigen Anpassungen und einmaligen Aufwand möglich ist. Zudem wurde deutlich, dass sowohl für die Anpassungen an bestehende nationale Zugangspunkte (kurz: NAPs) als auch für die Erstimplementierungen eine umfangreiche Dokumentation und unterstützende Werkzeuge zur Verfügung stehen, die im mobility DCAT-AP Wiki abgerufen werden können.
Verschiedene Initiativen haben in den letzten Jahren gezeigt, wie der grenzüberschreitende Austausch und die Integration von Mobilitätsdaten kooperativ gestaltet werden kann. Der Workshop „Cooperation NAPCORE – ITS Corridor Projects and C-Roads”, der von Cross for ITS (kurz: X4ITS) in Zusammenarbeit mit NAPCORE organisiert wurde, konzentrierte sich auf innovative, korridorübergreifende Projekte. Vertreter:innen der Korridorprojekte X4ITS, MERIDIAN und MATIS teilten ihre Expertise in der Session.
Diskussionen verdeutlichten, wie diese Initiativen den grenzüberschreitenden Austausch und die Integration von Mobilitätsdaten vorantreiben. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops war die C-Roads Plattform, deren Ziel es ist, interoperable, grenzüberschreitende C-ITS Dienste zu harmonisieren - ein wesentlicher Beitrag zur europäischen Mobilität der Zukunft.
Darüber hinaus präsentierte NAPCORE aktuelle Errungenschaften wie den Metadatenstandard mobilityDCAT-AP und das ITS Data Dictionary und gab einen Ausblick auf das Nachfolgeprojekt NAPCORE-X.
Die NAPCORE Mobility Data Days 2024 haben eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig Zusammenarbeit, Wissensaustausch und Harmonisierung für die Zukunft der europäischen Mobilität sind. NAPCORE und X4ITS unterstrichen ihre Schlüsselrollen in diesem Prozess und blicken zuversichtlich auf die kommenden Entwicklungen in der Mobilitätsdatenlandschaft. Neue rechtliche Rahmenbedingungen sowie ein in diesem Jahr implementierter Metadatenstandard (mobility DCAT-AP) bieten wertvolle Werkzeuge, um die nachhaltige Mobilität in Europa weiter voranzutreiben.
Die NIS-2-Direktive der Europäischen Union soll die Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen gegen Cyberangriffe stärken. Dazu gehört eine umfassendere Regulierung und eine Ausweitung der Anforderungen an Unternehmen und Organisationen, die essenzielle oder wichtige Dienste erbringen. |